100 Jahre LAG FW Bremen
Vertreter*innen der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Bremen und der Bremer Politik - mit Franz Müntefering, der die Festrede gehalten hat.
Der Empfang wurde zunächst für den Wechsel an der Spitze der LAG genutzt: Petra Sklorz, Mitglied der Geschäftsleitung der Arbeiterwohlfahrt Bremen (AWO), übernahm den LAG-Vorsitz von Bernd Blüm, Vorstandsvorsitzender des DRK-Kreisverbands Bremen. "Die LAG in Bremen steht für die gebündelte sozialpolitische Expertise der freien Träger. Wir verstehen uns als konstruktive Partnerin von Politik und Behörden, beratend, gestaltend, pragmatisch begleitend und umsetzend. Mit großem Respekt und dem Bewusstsein der Verantwortung übernehme ich dieses Amt", so Petra Sklorz.
Es folgten Grußworte von Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer, Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Sozialsenatorin Claudia Schilling und Ehrengast Franz Müntefering, die die Arbeit der Wohlfahrtsverbände sowie ihren Einsatz für die Demokratie als unverzichtbar für Bremen würdigten.
Antje Grotheer, Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft: "Wenn es die LAG nicht schon seit 100 Jahren gäbe, müsste man sie erfinden. Denn die Wohlfahrt ist eng verbunden mit den Grundwerten des Sozialstaats: Gerechtigkeit, Solidarität, Verantwortung und dem Anspruch, jedem Menschen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Ich danke Ihnen ganz herzlich für Ihre unverzichtbare Arbeit."
Bürgermeister Andreas Bovenschulte: "Ein Jahrhundert getragen von Menschen, die in Bremen und Bremerhaven Verantwortung übernehmen. Schauen wir aber auch in die Zukunft. Und die verlangt uns einiges ab: Demokratie und Sozialstaat sind bedroht, an den Grundwerten wird gerüttelt. Die Wohlfahrt spielt hier eine wichtige Rolle und Ihnen als LAG wünsche ich: Bleiben Sie kämpferisch für Solidarität, Gerechtigkeit und sozialen Zusammenhalt."
Claudia Schilling, Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration: "Die Wohlfahrtsverbände sind unverzichtbare Partner für die Menschen in Bremen und Bremerhaven und auch für meine Arbeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbände und ihrer Mitgliedsorganisationen ermöglichen Teilhabe, bauen Brücken, moderieren Konflikte und sie geben Menschen eine Stimme, die sonst nicht gehört würden. Sie zeigen Tag für Tag, was es heißt, Demokratie praktisch zu leben."
Als Ehrengast sprach Franz Müntefering, ehemaliger Vizekanzler und SPD-Bundesminister, zum Publikum. In seiner Rede hob er die besondere Bedeutung der Freien Wohlfahrt für den Sozialstaat hervor: "Es ist wichtig, dass wir dies begreifen: Der Staat wird das, was die Landesarbeitsgemeinschaft und was die Verbände leisten, nie leisten können. Weil er den Zugang auf das Individuelle und das Spezifische der Menschen nicht hat. Und deshalb ist die Rolle der Wohlfahrtsverbände so wichtig", so der ehemalige Bundesminister für Arbeit und Soziales.