Start für Bremer Altenpflegeschule
Ein Raunen geht durch das Klassenzimmer am St.-Pauli-Deich. Schultüten für jeden Neuling, darüber konnten sich viele Auszubildende zuletzt an ihrem allerersten Schultag freuen. Bestückt sind die Tüten mit Süßigkeiten - gut für Nerven, Kraft und Ausdauer. All dies werden sie im Laufe der kommenden drei Jahre sicher noch gut gebrauchen können.
Der erste Tag der Auszubildenden war insgesamt sehr besonders. Denn neben dem kleinen Begrüßungsgeschenk interessierte sich auch das Fernsehen für den Start der Bremer Altenpflegeschule - buten un binnen drehte zunächst im Haus St. Elisabeth und dann in der Pflegeschule.
Max Rabe und Alexandra Pelikan schilderten in Interviews, weshalb sie sich für den Beruf entschieden haben. Max sagt: "Ich war erst im IT-Bereich, habe dann ein FSJ in der Pflege gemacht und dann auch mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Und nach all diesen Erfahrungen kann ich sagen: Ja, die Altenhilfe ist für mich das Richtige. Hier stimmt mein Gefühl." Schon an seinem ersten Tag ist er sich über seine Karrierechancen im Klaren: Pflegedienstleitung wäre z. B. ein Ziel.
Alexandra Pelikan hat im Familienkreis bei der Pflege ihrer Oma geholfen. Die Nähe zu den Menschen ist ihr wichtig. "Das mag vielleicht egoistisch klingen, aber mir gibt das auch viel. Mir macht das einfach Spaß."
"Wir freuen uns, dass wir in so kurzer Zeit alle 27 zur Verfügung stehenden Plätze belegen konnten", sagt die Vorsitzende der Bremischen Schwesternschaft Oberin Friederike Juchter. Die Bremische Schwesternschaft vom Roten Kreuz, der Caritasverband Bremen und das Institut für Berufs- und Sozialpädagogik sind Träger der Schule.
Der theoretische Unterricht findet in den Räumen der Bremer Altenpflegeschule statt. Für die Praxis arbeiten die Azubis in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen der Caritas Bremen und der Bremischen Schwesternschaft sowie in weiteren Pflegeheimen unter dem Dach der Wohlfahrt. "Wir setzen uns als Mitglied der Tarifgemeinschaft Pflege stark dafür ein, dass die Bedingungen für Auszubildende gut sind: Bezahlung, Arbeitszeiten und Anerkennung des Berufs", so Martina kleine Bornhorst, Vorstand der Caritas Bremen. "Die Anzahl und die hohe Qualität der Bewerber sind der Lohn für diese Bemühungen".
Ziel der Bremer Altenpflegeschule ist eine Weiterentwicklung zur sogenannten generalistischen Ausbildung, einer Verschmelzung der bisher getrennten Ausbildungen der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege. Der Beruf Altenpflege ist in den vergangenen Jahren deutlich anspruchsvoller geworden - vor allem durch vermehrte Aufgaben in den Bereichen medizinische Versorgung und Palliativpflege. Bereits heute sind in Pflegeeinrichtungen vertiefte medizinisch-pflegerische Kenntnisse für eine komplexe Behandlungspflege erforderlich. Zugleich steigt in den Krankenhäusern der Anteil pflegebedürftiger und demenziell erkrankter Patienten stark an.
Nach erfolgreich absolviertem Examen ist eine Übernahme der Auszubildenden so gut wie sicher. Die Berufsaussichten - mit Karrierechancen als Praxisanleitung, Wohnbereichs-, Pflege- und Einrichtungsleitung - sind aufgrund des demografischen Wandels besonders gut.