Beratungsangebot bei Essstörungen
Beratung bei problematischem Essverhalten
"Wir freuen uns, diese Versorgungslücke in Bremen schließen zu können. Die Zahl der 10- bis 17-jährigen Mädchen, die wegen Essstörungen stationär behandelt wurden, hat sich in den Jahren 2003 bis 2023 auf 6.000 verdoppelt", sagt Eileen Teuber, Leiterin der Fachambulanz. "Diese Altersgruppe macht nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nun fast die Hälfte aller Betroffenen (93 Prozent sind Frauen) aus. Bis zu 18 Prozent der jungen Frauen sind bis ins frühe Erwachsenenalter von Essstörungen betroffen."
Die Folgen sind bedrohlich. Laut Destatis war 2023 bei 78 Menschen die Todesursache unmittelbar auf Essstörungen zurückzuführen. Oft entstehen Durchblutungsstörungen, hormonelle Dysregulation, Osteoporose, Haarausfall und Organschäden. Auch psychische Krankheitsbilder, wie Depression.
"Der Zugang ist bewusst niedrigschwellig, denn nicht jedes problematische Essverhalten ist gleich krankhaft. Unsere Ziele sind die Aufklärung, Beratung und ggf. Vermittlung in weiterführende Angebote", sagt Suchtberaterin Maartje Pollemans. "Wir beraten junge Menschen und Erwachsene sowie ihre Angehörigen - persönlich oder online. Und wir sind vernetzt mit Fachstellen und Therapie-Einrichtungen, um für die jeweils betroffene Person einen guten Weg zu finden. Geplant sind zudem Veranstaltungen - auch für Schulen und weitere Multiplikator*innen. Wichtig ist uns."
Das Angebot ist kostenfrei und vertraulich. Mehr Infos auf www.caritas-bremen.de/suchtberatung.
Wesentliche Krankheitsbilder sind Magersucht (Anorexie), Ess-Brech-Sucht (Bulimie) und exzessives, übermäßiges Essen (Binge-Eating-Störung).