Würde, Wellness, Wohlfühlmorgen
Massage beim Wohlfühlmorgen
Nach einer Stunde waren 500 Brötchen weg. Viele Obdachlose hatten bereits vor Beginn des Wohlfühlmorgens in der St.-Johannis-Schule gewartet - ganz ordentlich in einer Schlange. Sie freuten sich über das üppige Frühstück mit Käse und Aufschnitt, Obst, Croissants und vielem mehr.
Wie in den Vorjahren konnten die wohnungslosen Gäste in Ruhe eine heiße Dusche nehmen und sich in der Kleiderkammer im Keller bedienen. "Guck mal, die Strickjacke ist von S.Oliver. Die sieht doch gut aus, oder? Ich habe sie gleich angezogen. Und diese Jeansjacke. Jeans ist sowieso meins", erklärt ein Mann. "Jetzt muss ich nur noch was mit meinen Haaren machen."
Auch dazu haben die Gäste Gelegenheit, denn wieder ist ein Friseurteam im Einsatz. "Ich will nicht fotografiert werden", meint eine Frau. "So schön sehe ich noch nicht aus." - "Gerade weil Sie so schön aussehen, fragt der Fotograf", erwidert die Friseurin. Ein Highlight ist in diesem Jahr ein mobiler Massage-Salon mit drei Plätzen. Ein Luxus, den sich die Gäste sonst nie leisten würden.
Die Ärztin ist im Einsatz, das Zahnmobil der Caritas und eine kleine Bücherecke, aus der sich die Gäste bedienen können. Nahrung für Körper und Geist. Viele packen sich noch ein Croissant und Obst für das Wochenende ein und natürlich die aus der Kleiderei mitgebrachten neuen Klamotten. Eine Frage taucht noch auf: "Gibt es eine Näherin?". Da müssen die Organisatoren passen - zumindest in diesem Jahr. Es ist vielleicht eine Option für den nächsten Bremer Wohlfühlmorgen.
Zum Organisationsteam gehören neben der Caritas Bremen auch der Malteser Hilfsdienst und die St.-Johannis-Schule. Im Einsatz waren rund 60 Ehrenamtliche.