Bewohnerin bei 3nach9
Doris Eckhardt und Jutta Schülbe (rechts) waren bie 3nach9
Das Interview führte Birgit Eckhardt, Alltagsbegleiterin im Caritas-Stadtteilzentrum St. Michael
Frau Schülbe, wie kam es, dass ihr lang gehegter Wunsch in Erfüllung ging?
Die Alltagsbegleitung auf meinem Wohnbereich hat uns Bewohner gefragt, ob wir einen bestimmten Wunsch haben. Daraufhin erzählte ich ihr, dass ich schon immer mal zu Radio Bremen ins Studio fahren wollte, um die Sendung 3nach 9 live zu erleben.
Wie ging es weiter?
Nun, das war spannend, denn es stellte sich heraus, dass man die Eintrittskarten für die Sendung nicht einfach so kaufen, sondern nur gewinnen kann, was leider nicht geschah. Zum Glück hat der Caritas-Stiftungsfonds AHoi davon erfahren. Dort gibt es das Projekt: "Jetzt oder nie". Die Verantwortlichen bemühen sich, besondere Wünsche zu erfüllen. Und tatsächlich: Über einen persönlichen Kontakt war es möglich, Karten zu organisieren.
Der Stiftungsfonds AHoi hat die Karten also organisiert?
Ja. Und er hat das Taxi bezahlt. Ich bin Rollstuhlfahrerin und brauche ein spezielles Taxi. Im Bedarfsfall übernimmt AHoi solche Kosten und hilft Menschen, die in Bremen leben. Da bin ich wirklich froh, sonst überlegt man schon, ob man sich diesen Luxus leistet.
Waren Sie im Vorfeld aufgeregt?
Nein, überhaupt nicht. Mir ging es nicht darum, im Fernsehen gesehen zu werden. Mein Interesse war zu sehen, wie eine solche Sendung abläuft.
Was haben Sie erlebt?
Die Alltagsbegleitung, die mich nach meinem Wunsch gefragt hatte und ich - wir sind gemeinsam abgeholt worden. Das Taxi hatte sie bestellt. Vor dem Studio mussten wir kurz warten und dann wurden alle Zuschauer hereingebeten. Zunächst gab es noch Gläschen Wein. Ein freundlicher Mitarbeiter führte uns anschließend ins 3nach9 Studio.
Und wie sieht es da aus?
Das Studio habe ich mir größer vorgestellt, aber es war gemütlich. Interessant waren die vielen Mitarbeiter, die dort rumwuselten und die ganzen Kameras. Nun kann ich mir ein bisschen vorstellen, wie eine Fernsehsendung zustande kommt.
Wer waren die Gäste?
Insgesamt waren 8 Interviewgäste dort - von Campino, dem Sänger der Toten Hosen, über den Starkoch Alfons Schuhbeck bis zu Dirk Rossmann, dem Chef der Drogeriekette. Alle hatten interessante Geschichten zu erzählen und ich kann nicht sagen, dass mir ein Thema oder eine Person besser gefiel als die anderen.
Und anschließend?
Da die Sendung länger ging als gedacht, mussten wir uns nach der Sendung beeilen, denn unser Taxifahrer hat schon auf uns gewartet. Als wir wieder im Caritas-Stadtteilzentrum St. Michael waren, habe ich sogar auf mein zurück gestelltes Abendbrot verzichtet, denn ich hab alles nochmal Revue passieren lassen.
Was sagen sie denn im Nachhinein über ihr Abenteuer?
Ach, lustig war, dass ich am nächsten Morgen von den Schwestern des Wohnbereichs mit "Guten Morgen, Fernsehstar" begrüßt wurde. Außerdem bin ich AHoi richtig dankbar, denn ohne diese Hilfe und die finanzielle Unterstützung wäre mein Wunsch nie in Erfüllung gegangen. Es war so ein schöner Abend, von dem ich noch oft erzähle und lange zehren kann.
Zum Hintergrund:
Der Caritas-Stiftungsfonds AHoi unterstützt Menschen, die in Bremen leben. Der Name AHoi steht für Allgemeine Hilfen - offen und individuell. Ziel ist, Spenden für aktuelle Projekt zu sammeln und das Kapital des Stiftungsfonds zu erhöhen. So können wir dauerhaft wichtige Aufgaben in Bremen fördern, für die es bisher keine ausreichende finanzielle Unterstützung gibt. Wir helfen Kindern, Jugendlichen, Alleinerziehenden, Familien, älteren, verschuldeten und (sucht-)kranken Menschen, Arbeits- und Wohnungslosen, Migranten und Geflüchteten - unabhängig von Konfession, Herkunft und sozialem Status.
Kontoverbindung
Caritas-Stiftungsfonds AHoi
Sparkasse Bremen
IBAN: DE40 2905 0101 0082 4825 89
Swift-BIC: SBREDE22XX