2.000 € an Suizidprävention U25
Katrin Warstat (Standortleitung U25 Emsland), Christina Jaspers (Koordinatorin) und Clara (Freiwillige) berichteten über ihr erfolgreiches Projekt: "Das Besondere ist, dass junge Freiwillige im Alter bis 25 Jahre als Berater*innen tätig sind. Wir bilden sie aus und begleiten sie. Die aktive Kommunikation übernehmen sie selbst. Denn sie haben den gleichen Blick auf die aktuelle Lebenswelt, ähnliche Interessen und nutzen die gleiche Sprache. Die Kommunikation erfolgt - zielgruppengerecht - ausschließlich online."
26 Peer-Beraterinnen und ein Peer-Berater sind aktuell im Einsatz. Sie begleiten insgesamt 58 junge Menschen, die sich in einer Lebenskrise befinden - bundesweit. "In akuten Situationen ist der Kontakt sehr eng", sagt Clara. "Manchmal haben wir auch nur einmal die Woche Kontakt. Wichtig ist, dass die Jugendlichen jemanden haben, der ihnen gut zuhört und ihre Lebenswelt teilt - und zwar auf Augenhöhe. Ich habe mich dazu entschieden, weil ich gemerkt habe, dass ich stark bin und Menschen in Krisen davon profitieren könnten." Die 24-jährige Studentin hat an der Uni von dem Projekt erfahren. Die Werbung neuer Freiwilliger erfolgt in der Regel über persönlichen Austausch junger Menschen.
"Wichtig ist, dass es sich um eine pädagogische Arbeit handelt - auf Beziehungsebene. Es ist keine psychologische Hilfe", erklärt Christina Jaspers. "Die Freiwilligen werden von uns 40 Stunden eingearbeitet: Sie bekommen Einblick in die Themen Suizidalität, psychische Erkrankung und Depression. Sie üben, wie es ist, Mails zu schreiben und bekommen Feedback. Es ist wichtig, dass sie auch auf sich selbst achten."
Aktuelle Themen sind: Weltschmerz, Corona, Ukraine-Krise, Stress mit Eltern oder Freunden, psychische Belastung oder Erkrankung, Beendung der Beziehung und sexuelle Orientierung. Zwei Drittel der Ratsuchenden sind junge Frauen, ein Drittel junge Männer oder diverse Menschen.
Katrin Warstat berichtet: "Wir haben uns sehr über die Nachricht sehr gefreut, dass wir von den Kolleg*innen in Bremen 2.000 Euro bekommen. Es zeigt, dass das Projekt über die emsländischen Grenzen hinaus bekannt ist und sichert den Bestand. Denn die Förderung des Bundesfamilienministeriums liegt lediglich bei einer 50-Prozent-Stelle. Sach- und Raumkosten trägt der Caritasverband Emsland. Für die Schulung und Begleitung der Freiwilligen müssen wir Spenden sammeln und entsprechend Öffentlichkeitsarbeit betreiben.
Caritasdirektor Martin Böckmann dankte dem Team U25 Emsland für das Engagement. "Herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Projekt und zu dem Angebot. Sie haben das überzeugend aufgebaut. Wir freuen uns, dass wir Sie damit unterstützen können.