Carsten Schlepper vom Landesverband der evangelischen Kindertageseinrichtungen und Arnold Knigge von der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege lehnen eine isolierte Übertragung der Zuständigkeiten für die Kindertagesbetreuung vom Sozial- auf das Bildungsressort ab. "Die Einheit der Kinder- und Jugendhilfe ist ein wichtiges jugendpolitisches Gut und muss in Bremen und Bremerhaven erhalten bleiben" betonen beide. Die Kindertagesbetreuung dürfe nicht von den übrigen Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe getrennt werden. Besonders für entwicklungsgestörte Kinder und für Kinder aus sozial belasteten Familien sei die Kindertagesbetreuung eng und untrennbar mit anderen Aufgaben des Jugendamtes, wie der Frühförderung, der inklusiven Betreuung von Kindern mit Behinderungen und den Hilfen zur Erziehung, verbunden. Hinzu komme, dass auch in Bremen seit Jahren die Weichen für eine Weiterentwicklung der Kindergärten zu Kinder- und Familienzentren gestellt würden; dieser Prozess dürfe nicht unterbrochen werden. "Die Ressortzuständigkeit und die Organisation der Kindertagesbetreuung müssen den Interessen des Kindes und seiner Familie folgen. Die Kinder- und Jugendhilfe muss daher unbedingt in einer Hand bleiben" unterstreichen Carsten Schlepper und Arnold Knigge.
Beide Verbandsvertreter sehen die Notwendigkeit, die Zusammenarbeit der Sozial- und Bildungsbehörde in der Bildungsplanung zu verbessern. Sie schlagen vor, die Verantwortung für einen einheitlichen Bildungsplan für 0- bis 6-jährige Kinder dem Bildungsressort zu übertragen. Carsten Schlepper und Arnold Knigge können sich auch vorstellen, bestimmte Aufgaben, wie die Ausbildung von Erzieherinnen und Sozialpädagogen und die Ferienbetreuung an offenen Ganztagsschulen, gezielt vom Sozialressort auf das Bildungsressort zu übertragen. "Aber eine rote Linie darf nicht überschritten werden" betonen beide, "die Kinder- und Jugendhilfe muss unter einer einheitlicher politischen und operativen Verantwortung bleiben."
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