Die
Caritas macht mit der Jahreskampagne „Armut macht krank“ aufmerksam auf den
Zusammenhang zwischen der finanziellen Situation und der Gesundheit eines
Menschen.
Caritasdirektor
Martin Böckmann sagt: „Wir
fordern die Abschaffung der Praxisgebühr. Wer von Arbeitslosengeld II lebt,
überlegt jede Ausgabe genau. Notwendige Arztbesuche werden aufgeschoben. Auch Zuzahlungen
verhindern oft eine ausreichende gesundheitliche Versorgung von armen Menschen.
Wohnungslose oder Schwerbehinderte müssen grundsätzlich freigestellt werden.“
Die
Experten der Allgemeinen Sozialberatung, der Migrations- und Schuldnerberatung
der Caritas Bremen helfen vielen Betroffenen. Die Berater wissen: Es geht nicht
nur um die körperliche Gesundheit, auch die psychosoziale Belastung spielte eine
große Rolle. Arme Menschen schämen sich, dass sie sich manche Dinge nicht
leisten können - vor allem, wenn es die Kinder betrifft. Außerdem leben sie in
der Angst, es könnten z. B. durch einen Defekt der Waschmaschine unvorhersehbare
Kosten auf sie zukommen.
Caritasdirektor
Martin Böckmann erklärt: "Armut findet
in unserem direkten Umfeld statt. Wir müssen einen Blick für die Betroffenen
entwickeln. Wir brauchen Hilfsangebote wie Straßenambulanzen, die regulär aus
den Sozialversicherungssystemen finanziert werden.“
Zum
Hintergrund:
Frauen
aus der Armutsrisikogruppe sterben im Schnitt 8 Jahre früher als Frauen mit
hohem Einkommen (Quelle: Robert Koch Institut). Bei Männern liegt der
Unterschied bei 11 Jahren. Schon die Säuglingssterblichkeit ist in armen
Familien höher, aber auch das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder
chronische Bronchitis bei Erwachsenen . Ganz zu schweigen von der Situation für
wohnungslose Menschen – die vielen Todesfälle aufgrund der Kälte haben es
gezeigt – oder für Menschen, die aus einem anderen Land kommen und zum Teil
nicht krankenversichert sind. Mehr Infos finden Sie unter
www.jeder-verdient-gesundheit.de