Über die den Verein für Innere Mission Bremen und den Caritasverband Bremen als Betreiber engagieren sich bei der Bahnhofsmission rund 50 Bremerinnen und Bremer ehrenamtlich für die Betreuung hilfsbedürftiger Reisender und Bahnhofsbesucher. Zwei hauptamtliche Mitarbeiterinnen bieten dabei Unterstützung und Anleitung.
Nach eigenen Angaben hat die Bahnhofsmission allein im Jahr 2016 knapp 55.000 Menschen über ihre Dienste Beistand geleistet, durchschnittlich also rund 150 Menschen täglich. Dabei ging es nicht nur um sogenannte Reisehilfen beim Aus- oder Umsteigen oder um Hilfestellungen bei verpassten Anschlüssen. Auch mobile Hilfen für "Kids on Tour" - eine sichere Begleitung und Betreuung von 6- bis 15-jährigen Jugendlichen -, ein "Raum der Stille" für Gestresste, die Abstand zum Bahnhofstrubel suchen, oder auch Gespräche und Hilfen für Bedürftige und Suchtkranke gehören zum Portfolio der Bahnhofsmission.
Die dafür geschulten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen sich mit ihren guten Kontakten zu Beratungsstellen, Ämtern, Notunterkünften und Konsulaten als Clearingstelle für weitere Vermittlungen an das Bremer Hilfesystem. Da die Gäste seit Jahren internationaler werden, arbeitet die Bahnhofsmission inzwischen mit ehrenamtlichen Übersetzern, die neben europäischen auch außereuropäische Sprachen beherrschen.
Was sich im Laufe eines Jahres im Bremer Loch unter dem Marktplatz an Spenden angesammelt hat - im Mai kommt es traditionell ans Tageslicht. Seit zehn Jahren lockt die Aussicht auf ein akustisches Dankeschön der Bremer Stadtmusikanten für eine Geldspende jährlich Tausende Touristen und Passanten zu Bremens größter Sammelbüchse. Der Erfolg ist beachtlich: Rund 150.000 Euro sind seit der Einrichtung dieses originellen Publikumsmagneten gespendet worden, Geld, das die Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe (WKB) an Wohlfahrtsorganisationen in Bremen weiterleitet.
Seit Mai 2016 sind nun, wie die aktuelle Bestandsaufnahme ergab, erneut mehr als 17.000 Euro an Spenden über das Bremer Loch zusammen gekommen. Zum 130. Geburtstag von Wilhelm Kaisen (1887 - 1979) bedankte sich Christian Weber, Präsident der Bremischen Bürgerschaft und WKB-Vorstandsvorsitzender, dafür nicht nur bei den Spendern und Spenderinnen, sondern auch bei denjenigen, die täglich für Aufmerksamkeit und Publikumsinteresse am Bremer Loch sorgen: Er lud die Gästeführerinnen und Gästeführer der Bremer Touristikzentrale zu einer Geburtstags-Kaffeetafel in den Festsaal im Haus der Bürgerschaft ein.
Bremens Ex-Bürgermeister Wilhelm Kaisen gründete im Jahr 1945 die Bremer Volkshilfe ("Bremer helfen Bremern"). Die nach ihm benannte WKB setzt dieses historische Engagement in Erinnerung an das Wirken Wilhelm Kaisens fort und sammelt kontinuierlich Spenden für Bedürftige, unter anderem über das Bremer Loch auf dem Marktplatz.