Christian Weber, Martin Böckmann (Caritasdirektor), Eva Hockemeyer, Uwe A. Nullmeyer (Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe) und Meike Kuhr (pädagogische Leitung St. Johannis)
Heute macht sich Eva Hockemeyer gemeinsam mit Christian Weber und Uwe A. Nullmeyer vom Vorstand der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe ein Bild von der Umsetzung. Der Vorstandsvorsitzende und Bürgerschaftspräsident Christian Weber probiert eines der beiden Trampoline aus und ist überzeugt: "Ich kann mir gut vorstellen, dass die Kinder und Jugendlichen gerne Trampolin springen. Und es schult zudem die Balance", so Weber.
"Die Kinder und Jugendlichen nutzen den neuen Hof in diesem schönen Sommer ganz intensiv", berichtet die pädagogische Leitung Meike Kuhr. "Als die Trampoline, Sitzecken und Relax-Zonen aufgebaut waren, gab es kein Halten mehr - wir haben dann Rollrasen genommen, damit die Kinder alles ausprobieren konnten", ergänzt Caritasdirektor Martin Böckmann. Heute Vormittag sind die Kinder - wie es sich gehört - in der Schule. Sie haben aber eine kleine Videobotschaft als Dankeschön hinterlassen.
Die Jugendlichen waren an der Gestaltung des Hofes beteiligt und brachten eigene Ideen mit ein. Ein Projekt, deren Ergebnisse in der Bachelor-Arbeit einer Landschafts- und Gartenbau-Studentin aus Osnabrück festgehalten sind. Eine besondere Herausforderung für die Arbeitsgruppe war, etwas zu finden, was allen gefällt. Denn die Altersspanne reicht von 6 bis 21 Jahren.
Eva Hockemeyer , Christian Weber und Uwe A. Nullmeyer informieren sich bei ihrem Besuch auch über die Arbeit der St. Johannis Kinder- und Jugendhilfe. Viele Fragen drehen sich um die Menschen und das Leben in der Einrichtung. "Manche Kinder sind zwei bis drei Jahre bei uns, ein Mädchen lebt bereits seit sieben Jahren in St. Johannis", so Meike Kuhr. "Die Eltern sind psychisch krank, haben Probleme mit Alkohol oder sind aus anderen Gründen derzeit nicht in der Lage, ihre Kinder selbst zu erziehen. Wir arbeiten auch mit den Eltern. Ziel ist, dass ein Leben in der Familie möglich ist."
Weitere Fragen drehen sich um Regeln, um sichtbare Erfolge der Arbeit sowie um Kosten und Finanzierung. "Ich bin hoch beeindruckt von der Organisation", so die Bilanz von Eva Hockemeyer . "Hier bekommt man ein Gefühl der Heimat. Alles ist sehr gepflegt. Ich bin überzeugt: Man muss den Kindern etwas anbieten. Sie sollen lernen, was man anstrebt, auch wenn das Kosten verursacht." Christian Weber meint: "Das ist wahre Präventionsarbeit." Dem stimmt Uwe A. Nullmeyer zu. "Ich nehme viel mit von diesem Besuch und bin beeindruckt, mit welcher Emotionalität hier schwierige Situationen gemeistert werden. Und ich weiß, dass das Geld der Politik gut angesetzt ist. Eigentlich müssten viel mehr Menschen wissen, was hier stattfindet. Man müsste einen Tag der offenen Tür veranstalten."
In St. Johannis betreut die Caritas 33 Kinder und Jugendliche. 17 Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren können aus unterschiedlichen Gründen derzeit nicht in ihren Familien leben. In Appartements wohnen drei Jugendliche, die auf ein Leben in eigenem Haushalt vorbereitet werden und in der Heilpädagogischen Tagesgruppe sind acht Kinder von 6 bis 12 Jahren, die nach der Schule begleitet und betreut werden und abends nach Hause zurückkehren. Die Notaufnahme hat fünf Plätze für Mädchen ab 12 Jahren in Krisensituationen. Ziel ist, dass ein Leben in Selbständigkeit oder in der Familie wieder möglich ist.
Am 1. Oktober 1945 gründete Wilhelm Kaisen die "Bremer Volkshilfe", die heute seinen Namen trägt: Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe. Sie ist die traditionelle Dachorganisation für soziale Hilfen in Bremen, der die Arbeiterwohlfahrt, der Caritasverband Bremen, das Deutsche Rote Kreuz, der Verein für Innere Mission, die Jüdische Gemeinde und der Paritätische Wohlfahrtsverband angehören. Seit der Gründung gibt es viele Menschen, die sich als Sammler uneigennützig für die Bürgerhilfe engagieren. Damals wie heute spenden unzählige Bürger für die gute Sache nach der Devise "Bremer helfen Bremern."