Wir müssen reden!
Durch mangelnde oder unzureichende Kommunikation können im Dreieck zwischen Hilfesuchenden, dem Jugendamt und den freien Trägern der Wohlfahrtspflege Missverständnisse entstehen. Dieses kann in der Wahrnehmung der Hilfesuchenden zu einer unbefriedigenden Betreuung und sogar zu einem Abbruch der Unterstützung führen.
Angeregt durch den Gastvortrag von Dr. Monika Weber vom Landesjugendamt Westfalen, wurden die vielzitierten "Gelingensfaktoren" in kleineren Workshops und Dialogforen beleuchtet. Die Grundannahme, dass Hilfesuchende die Auftraggeber sind, verpflichtet die Fachleute die Hilfesuchenden zu beteiligen. Auf dieser Basis formulierten die Mitarbeiter*innen aus dem Jugendamt, gemeinsam mit denen der freien Träger, Gedanken, Wünsche und Ziele, die zu einer guten Zusammenarbeit im Hilfeprozess führen sollen.
Eine abschließende Podiumsbesprechung gab Raum zur Vorstellung und Bewertung der Ergebnisse. Für die LAG (LandesArbeitsGemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege) beteiligte sich u.a. Frau Gabriele Witte, Gesamtleitung der Caritas-Erziehungshilfe gGmbH an der Diskussion. Wichtige Faktoren zum Gelingen einer Unterstützung sind der regelmäßig persönliche Austausch der Beteiligten und das Bewusstsein um Hindernisse und Barrieren.
Es wurde auch eine Dissenzkultur gefordert, also die Frage, wie miteinander umgegangen werden soll, wenn sich Jugendamt und freier Träger im Unterstützungsprozess uneinig sind. Alle Anwesenden begrüßten daher, dass dieser Fachtag in Zukunft wiederholt werden soll.
Der Fachtag wurde von den Mitarbeiter*innen des Jugendamts und der LAG gemeinsam geplant, vorbereitet und moderiert. Franziska Gschwendtner von der Caritas-Erziehungshilfe leitete eines der Dialogforen.