Sanierungsvereinbarungen:
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260 Arbeitsplätze bleiben erhalten
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Mitarbeitervertreter stimmen
Lohnanpassung zu
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Kirche beteiligt sich an Kosten für
Kapellen in den Einrichtungen
Bremen,
24. Juni 2013.
Die
Zukunft der insolventen Altenpflegeheime St. Birgitta, St. Franziskus, St.
Laurentius und St. Michael ist gesichert. Die Einrichtungen werden unter dem
Dach der Caritas Bremen fortgeführt. Der Verband hat dazu eine Tochtergesellschaft
gegründet – die „Gepflegt in Bremen
gGmbH
“. Sie
übernimmt den Geschäftsbetrieb und organisiert Pflege, Betreuung und Versorgung
der Bewohner in unverändert hoher Qualität. Alle 260 Arbeitsplätze in den
Pflege-Einrichtungen bleiben erhalten.
Über die Details zum Übernahme-Vertrag
haben die Parteien, der Insolvenzverwalter Dr. Malte Köster aus der Kanzlei
Willmer
& Partner und die Geschäftsführung der
„Gepflegt in Bremen
gGmbH
“ Martin Böckmann und
Martina
kleine
Bornhorst, Stillschweigen vereinbart.
Das Insolvenzverfahren für die Caritas-Pflege
gGmbH
war am 1. Februar 2013 durch das zuständige Amtsgericht Bremen offiziell
eröffnet worden.
Der Sanierungsvereinbarung waren
intensive Verhandlungen vorangegangen, u. a. mit Banken. Weitere Punkte: Die
Kirche übernimmt in Zukunft einen Teil der Kosten für die Kapellen in den
Einrichtungen. Dies führt zu einer Entlastung bei den Mietkosten – die Gebäude
sind für den Betrieb der Heime gemietet. Zudem sind die Löhne angepasst worden.
Die Mitarbeitenden verzichten auf zehn Prozent ihres Einkommens. Ausgenommen
sind junge und neue Pflegekräfte, insbesondere examiniertes Fachpersonal. Vor
allem diese Möglichkeit wird durch einen Beitrag der Insolvenzmasse eröffnet.
Regulär steigt der Verdienst mit der Betriebszugehörigkeit.
Im Zuge der Sanierung gibt es auch
eine strukturelle Veränderung: Das Wohnen mit Service und das
Dienstleistungszentrum
Huckelriede
/
Buntentor
, das kranke und pflegebedürftige Menschen berät
und ihnen Hilfe vermittelt, gehören jetzt zum Caritasverband Bremen und nicht
zur „Gepflegt in Bremen
gGmbH
“.
Dr.
Malte Köster als Insolvenzverwalter:
„Mit der Übernahme durch die „Gepflegt in Bremen
gGmbH
“
ist eine tragfähige Lösung für die Zukunft geschaffen, die den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern eine stabile Perspektive bietet. Auch für die Bewohner der
Einrichtungen ist das eine gute Nachricht, da sie auch weiterhin auf eine besonders
hohe Qualität in der Pflege vertrauen können. Die Sanierung war nur möglich,
weil sich alle Seiten bewegt haben. Wir haben an vielen kleinen Stellschrauben
gedreht. Der Mitarbeitervertretung und der Geschäftsführung gilt unser
besonderer Dank für die konstruktive Zusammenarbeit. Wir wünschen dem gesamten
Team jetzt alles Gute für die Zukunft.“
Martin
Böckmann,
Caritasdirektor
:
„Wir sind froh, dass wir die
Einrichtungen unter dem Dach der Caritas fortführen können. Das sichert den
hohen Qualitätsstandard, der in den vergangenen Jahren erarbeitet wurde. Im
Zentrum unserer Arbeit stehen der Mensch und ein würdevolles Leben im Alter.
Viele Bewohner und Angehörige signalisieren uns ihre Erleichterung, dass sie
dieses Angebot nun weiter wahrnehmen können. Zum Gelingen haben viele
beigetragen: die Mitarbeitenden, die Banken, die Kirche und auch der
Caritasverband. Ich möchte mich dafür bei allen Beteiligten bedanken.“
Martina
kleine Bornhorst, Vorstand der Caritas Bremen:
„Uns war und ist besonders wichtig,
dass alle Arbeitsplätze erhalten bleiben und die Mitarbeitenden weiterhin einen
angemessenen und überdurchschnittlich hohen Lohn für ihre tolle Leistung
bekommen. Zudem wollten wir nicht, dass die Einrichtungen durch einen anonymen
Investor übernommen werden. Deshalb sind wir erleichtert, dass wir uns
gemeinsam mit den Mitarbeitenden auf diese tragfähige Lösung einigen konnten.
Unser Blick richtet sich nach vorne und auf die Menschen, die wir pflegen.“
Manfred
Kölker
, Mitarbeitervertreter:
„Die Einschnitte sind für viele
Mitarbeitende schon groß. Allerdings haben wir jetzt wieder Planungssicherheit.
Die finanzielle Schieflage in der Vergangenheit hat uns immer wieder stark
belastet. Für die Zukunft hoffen wir, dass die Pflegekassen und die anderen
Kostenträger ausreichend Geld zahlen, um das Personal angemessen zu vergüten.“
Zum Hintergrund:
Das Amtsgericht Bremen hatte für die Caritas-Pflege
gGmbH
als Trägerin der vier Altenhilfe-Einrichtungen St.
Birgitta, St. Franziskus, St. Laurentius und St. Michael im Februar 2013 das
Insolvenzverfahren eröffnet.
Ursache der Insolvenz war die schwierige Situation innerhalb der Pflegebranche,
die zu einer wirtschaftlichen Schieflage der Caritas-Pflege
gGmbH
geführt hat. Alle vier Einrichtungen hatten jahrelang mit hohen Verlusten
gekämpft. An den vier Standorten betreuen rund 260 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter insgesamt 330 Bewohner und Tagespflege-Gäste.