Drei Jugendliche sitzen
in der Einfahrt vor dem Altenpflegeheim Haus St. Elisabeth auf dem Boden und
schrubben einen großen Ton-Topf sauber. Nur ein paar Schritte weiter koffern
zwei Jungen mit ihren Spaten Erde aus, im Hintergrund wird aus Holzbalken das
Gestell für ein Hoch-Beet zusammengeschraubt und um die Ecke setzen drei
Mädchen neue Pflanzen. Insgesamt 40 Bremer Jugendliche helfen bei der
72-Stunden-Aktion des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Sie
packen mit an, damit für die Bewohner des Altenpflegeheims Haus St. Elisabeth
in Schwachhausen ein Sinnesgarten entstehen kann.
Drei Tage lang
beteiligen sich die Jugendlichen im Alter von 14 bis 23 Jahren an der Aktion
unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“. Unter ihnen sind viele Pfadfinder und
eine 10. Klasse der St. Johannis Schule. Louis und Chiara sind beide 16 Jahre
alt und mit Eifer bei der Sache: "Motivation für mich ist, am Ende
glückliche Gesichter zu sehen. Es ist einfach schön, helfen zu können“, meint
Chiara. Louis nickt und sagt: „Eigentlich ist das gar keine soziale Arbeit,
sondern Gartenarbeit. Wir machen gemeinsam etwas mit der Gruppe und haben
Spaß.“
Der Spaß ist den jungen
Leuten anzusehen. Sie unterhalten sich über dies und das, lachen und fahren
sich gegenseitig in der Schubkarre durch die Gartenanlage. Besonders begehrt
sind die ungewöhnlichen Jobs. Mit dem Hochdruckreiniger das Moos und den Dreck
von einer Mauer abspritzen, das kann man nicht alle Tage. Und gefeiert wird
natürlich auch – mit einem Gottesdienst und einem Grillfest zum Abschluss.
Das erste Beet ist schon
nach fünf Stunden fertig: Gepflanzt sind jede Menge Kräuter, wie
Zitronenmelisse, Thymian und Rosmarin. Viele Heimbewohner können kaum noch öffentliche
Parks besuchen oder auf den Wochenmarkt gehen. Für sie ist es ein Stück
Lebensqualität, wenn sie im eigenen Garten Pflanzen und Kräuter sehen, fühlen,
riechen und schmecken können. Damit sie sich nicht bücken müssen, entsteht u.
a. ein Hoch-Beet. Ein Tischler hat mit den Jugendlichen eine Konstruktion
geschaffen, an die man auch mit dem Rollstuhl ganz nah heranfahren kann.
Einige noch rüstige
Bewohner beteiligen sich sogar selbst an der Aktion. „Wir sind mit dem
Bulli
ins Gartencenter gefahren“, erzählt die Rentnerin
Gisela Valentin. „Ich habe mich auch mit den Jugendlichen unterhalten. Gekauft
haben wir Buchsbaum, Löwenmäulchen und vieles mehr.“ Viele Blumen stammen aus
Spenden.
Die 72-Stunden-Aktion
fand an diesem Wochenende bundesweit statt. Organisiert wurde sie vom BDKJ.
Einrichtungen und Dienste konnten sich bewerben, das Haus St. Elisabeth hat den
Zuschlag bekommen und profitiert. Einrichtungsleitung Katrin Butt ist
begeistert: „Das ist eine so große Hilfe. Wir hätten ewig gebraucht, bis wir
das so hinbekommen hätten.
Die
Jugendlichen sind so engagiert – die schickt wirklich der Himmel.“