Start für Pflegebildung Bremen
Beteiligte der Eröffnungsveranstaltung - mit Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard
Zudem stehen erweiterte Möglichkeiten für die Umsetzung des modernen Ausbildungskonzepts zur Verfügung. Das Konzept wurde von Lehrenden, Auszubildenden und Praxisanleitungen gemeinsam entwickelt: In "Skills Labs" können die Schüler*innen zentrale Tätigkeiten des Pflegeberufs realitätsnah üben; Lernlandschaft, großzügige Klassenzimmer, digitale Unterrichtsmethoden und ansprechend gestaltete Aufenthaltsbereiche sollen eine motivierende Lernatmosphäre ermöglichen.
Zeitgleich erhielt die Schule einen neuen Namen: Das ehemalige Bremer Zentrum für Pflegebildung der freigemeinnützigen Einrichtungen heißt jetzt kurz und knackig - Pflegebildung Bremen. Die Ausbildung zur Pflegefachkraft gehört aktuell zu den zehn bestbezahlten Ausbildungsberufen in Deutschland. In den vergangenen Jahren ging die Zahl der Ausbildungsplätze in Bremen stetig nach oben, sodass die bisherigen Räumlichkeiten der Pflegeschule in der Neustadt nicht mehr ausreichten.
Mit dem Umzug ins Kaffee-Quartier (Lloydstraße 4) steht nun mehr als doppelt so viel Fläche für moderne Aus- und Fortbildungsangebote zur Verfügung. Unterstützt wurden Umbau und Neugestaltung der Schule mit Fördermitteln in Höhe von einer Million Euro durch das Land Bremen.
Ein besonderes Highlight aus Sicht der Auszubildenden sind die modernen "Skills Labs", die speziell für Pflegebildung Bremen konzipiert wurden. Hier können die Schüler*innen beispielsweise die Versorgung von Säuglingen üben. Drei weitere Simulationsräume sind der Akut- sowie der stationären Langzeitpflege gewidmet.
"Die Herausforderungen in der Pflege werden aufgrund des demografischen Wandels, der voranschreitenden Digitalisierung, der Ambulantisierung und des zunehmenden Fachkräftemangels immer größer. Umso wichtiger ist es, Pflegekräfte in allen Bereichen und Settings auszubilden", sagt Geschäftsführerin Daniela Reinhardt, die bereits maßgeblich an der Einführung und Umsetzung der generalistischen Pflegeausbildung in Bremen vor fünf Jahren mitgewirkt hat. 2020 wurden die bis dahin getrennt laufenden Ausbildungen zur Pflegefachkraft in der Krankenpflege, Altenpflege und Kinderkrankenpflege bundesweit in der sogenannten generalistischen Ausbildung zur/zum Pflegefachfrau/-mann zusammengeführt.
Reinhardt: "Unser darauf aufbauendes Schulkonzept soll den Auszubildenden Kompetenzen vermitteln, die sich an realitätsnahen Pflegesituationen orientieren. Erfahrungswerte von Lehrkräften, Auszubildenden und unseren Gesellschaftern sind in den neuen Schulstandort mit eingeflossen, was sich in der Gestaltung der neuen Räumlichkeiten, im Einsatz moderner Unterrichtsmethoden sowie in der individuellen Förderung der Auszubildenden widerspiegelt."
So wurde das neue Schulgebäude in der Bremer Überseestadt bewusst als Denkraum konzipiert - mit offenen, hellen Klassenzimmern, großer "Lernlandschaft", einladend gestalteten Aufenthaltsbereichen und einem Ruheraum. Die farbenfrohen Lern- und Lehrräume sorgen für Aufenthaltsqualität und eine lebendige Arbeitsatmosphäre. "Pflegekraft ist ein enorm anstrengender Ausbildungsberuf", sagt Daniela Reinhardt. "Es ist wichtig, dass die Schule nicht nur Lernort ist, sondern auch Raum für Austausch mit Auszubildenden aus anderen Einrichtungen und Rückzugsmöglichkeit bietet."
Eine große Besonderheit der Bremer Pflegeschule liegt in ihrer freigemeinnützigen Trägerstruktur. Sechs starke Partner stehen hinter der Bildungseinrichtung - die drei Krankenhäuser DIAKO, Rotes Kreuz Krankenhaus und St. Joseph-Stift sowie Caritas, Diakonie und Bremische Schwesternschaft vom Roten Kreuz als Anbieter von Lang- und Kurzzeitpflege sowie ambulanter Pflege. Dies ermöglicht den Azubis vielfältige Einblicke in die unterschiedlichen Pflegebereiche.
"Für die Patientinnen und Patienten ist es sehr vorteilhaft, dass ich durch meine Praktika bei verschiedenen Trägern ein breites Erfahrungsspektrum mitbringe. Dadurch weiß ich, was dort jeweils für die individuelle Betreuung wichtig ist", sagt zum Beispiel Rim Abou Khalil, Auszubildende im DIAKO. Weitere freigemeinnützige Einrichtungen wie die Roland-Klinik, Bremer Hände, vacances oder der Pflegedienst vielfältig. entsenden ebenfalls ihre Azubis an die Schule. Sie alle verbindet das Anliegen, die Auszubildenden umfassend und insbesondere gezielt in ihren persönlichen Entwicklungspotenzialen zu fördern.
Nach erfolgreichem Abschluss bieten die Einrichtungen zahlreiche Fortbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten. "Ich hoffe, dass wir mit unserer besonderen Ausbildung viele Menschen für eine Karriere in der Pflege begeistern können", so Daniela Reinhardt.