Pflegeausbildung bei der Caritas Bremen
Yahya, Auszubildender im Caritas-Haus St. Laurentius
Hallo, ich bin Yahya und 19 Jahre alt. Vor drei Jahren und acht Monaten bin ich mit meiner Familie von Syrien nach Deutschland gekommen und hier zur Schule gegangen. Nach dem Abschluss habe ich überlegt, was ich machen kann. In Syrien habe ich meinem Onkel geholfen. Er ist Arzt und hat in seiner Praxis Kriegsopfer versorgt. Den medizinischen Bereich fand ich spannend und habe mich deshalb für die Ausbildung als Pflegefachmann im Caritas-Haus St. Laurentius entschieden.
Mein Weg: Mein Cousin hat im Caritas-Haus St. Laurentius ein Praktikum gemacht und mir die Einrichtung empfohlen. Er sagte, hier sei der Teamgeist toll. Und das stimmt auch. Ich bin froh, hier zu sein. Zuvor habe ich auch ein Praktikum in einer anderen Einrichtung gemacht. Dort hatte ich keine Ansprechpartner und war oft auf mich allein gestellt.
Meine Aufgaben: Im ersten Ausbildungslehrjahr ist vieles neu: Der Umgang mit den Menschen, die hier leben, z. B. wenn sie demenzkrank sind. Körperpflege und erste medizinische Aufgaben, z. B. Blutdruck oder Blutzucker messen. Ich starte täglich mit guter Laune, ziehe mich um und nach der Übergabe mit der vorherigen Schicht teilen wir uns auf. Wir erledigen unsere Arbeit, pflegen, reichen Essen an und dokumentieren unsere Arbeit.
Mir macht besonders Spaß: Dokumentieren. Echt! Wir sammeln Informationen und machen uns Gedanken, was für den nächsten Tag wichtig sein könnte. Das gehört zum Job und mir macht es Spaß. Und natürlich der Kontakt zu den Menschen. Sie leben schon lange, haben Erfahrung und erzählen uns aus ihrem Leben. Da kann man viel lernen.
Ich bin gefordert: Erst hatte ich zwei Monate Theorie in der Schule. Das war gut, aber bisschen schwer. Für mich ist die Sprache eben manchmal noch ein Thema, z. B. bei den Fachbegriffen. Ich glaube aber: Wenn man lernt, ist nichts schwer …
Mein Tipp für Azubis: Sucht Euch den richtigen Träger aus: Pflegeheim, Krankenhaus, ambulant … Und ganz wichtig: Achtet auf die Teamfähigkeit.
Maurice, Auszubildender im Caritas-Haus St. Laurentius
Hallo, ich bin Maurice, 21 Jahre alt und im dritten Ausbildungsjahr. Nach der Schule habe ich mich umgeguckt, wie es weitergehen könnte. Klar war: Ich möchte was mit Menschen machen. Das war von Anfang an der Plan. Nach einem FSJ in der Alltagsbegleitung im Caritas-Haus St. Laurentius habe ich zwei Wochen ein Schnupperpraktikum in der Pflege gemacht. Das hat mir so gut gefallen, dass ich mich dafür entschieden habe.
Mein Weg: Über die Jahre habe ich viel Wissen vermittelt bekommen. Anfangs war es ganz schön viel. Aber der Aufbau des Curriculums der Ausbildung als Pflegefachmann streckt sich. Viele Krankheitsbilder kommen im Alltag wieder vor, mit Details, weiterführenden Krankheitsbildern und möglichen weiteren Symptomen.
Ich hatte für die generalistische Ausbildung auch schon Einsätze in anderen Einrichtungen, z. B. im Krankenhaus. Generell ist es für mich immer komisch im Fremdeinsatz - neue Station, neue Menschen, die man nicht kennt, in den Alltag einfinden. Je nachdem, wie interessiert man ist, wie man in die Station reinfindet, kann der Einsatz richtig gut werden, lernt viel Neues dazu. Andere Settings bieten andere Möglichkeiten.
Meine Aufgaben: Umziehen, Kaffee, Übergabe, Aufteilen auf die Flure. Pflege, Essen anreichen, Blutzucker messen, Insulin spritzen, Medikamente verabreichen, Duschen, Tabletten stellen. Die richtige Zuordnung ist extrem wichtig, mittlerweile ist das für mich aber Routine. Wundversorgung, PEG-Anlage (Nahrung), Stoma-Versorgung - das sind Alltagsaufgaben.
Mir macht besonders Spaß: Der Kontakt mit den Menschen, das Miteinander - ich habe hier im Caritas-Haus St. Laurentius eine zweite Familie kennengelernt. Und: Kein Tag ist wie der andere. Auch die Bewohner haben eine Tagesform. Da kann man seine Aufgaben nicht einfach so umsetzen wie am Vortag.
Ich bin gefordert: Frühes Aufstehen ist nicht meins. Professionell ist dann, den Dienst trotzdem gut zu machen. Und die Personalausfälle bekomme ich immer mehr mit. Da übernehme ich jetzt im dritten Ausbildungsjahr oft schon eine hohe Verantwortung in meinen Aufgaben.
Mein Tipp für Azubis: Auf dem Papier klingt der Beruf immer gut. Macht Euch Gedanken. Die Frage ist: Kann ich voll darin aufgehen? Möchte ich das wirklich? Macht ein Schnupperpraktikum. Denn jeder Träger hat Vor- und Nachteile.