Austausch in St. Birgitta
Geflüchtete und Leitungskräfte aus der Pflege sprechen über Pflegeberufe und Wege in die Ausbildung.
Mit dem Bulli haben Einrichtungsleitung Irma Kuzmin und Pflegedienstleitung Janine Knust 2 Frauen und 3 Männer aus der Bremer Innenstadt abgeholt: Lava, Nour, Abdul, Jwan und Rashid. Alle waren gespannt, wie der Vormittag verlaufen würde.
Im Caritas-Haus St. Birgitta angekommen, stellen sich die Teilnehmenden zunächst vor - darunter die Bereichsleitung der Flüchtlingshilfe Horst Gräfe und Hiba Issawi, die das Projekt leitet. "Ich habe an der Veranstaltung "Spuren setzen" der Caritas Bremen teilgenommen und freue mich, dass es nun klappt, die Menschen zusammen zu bringen: Geflüchtete, die eine Perspektive suchen und der Arbeitgeber Caritas Bremen, der Mitarbeitende benötigt - vor allem Fachkräfte. Mir ist wichtig, unsere Bewohner*innen über die Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten in der Pflege zu informieren und dadurch einfache(re) Zugänge und Wege in das Arbeitsleben zu schaffen. Eine solche Veranstaltungen ist ein wichtiger Bestandteil der Teilhabe von Geflüchteten. So können sie sich vernetzen, Ziele setzen und darauf hinarbeiten."
Die Teilnehmenden stammen aus Syrien und Tunesien. Sie leben unterschiedlich lange in Bremen und sprechen unterschiedlich gut Deutsch. Unter ihnen sind ein Physiotherapeut und ein Elektriker. Was sie verbindet ist, dass sie an einer Arbeit interessiert sind. Nach dem ersten Kennenlernen besichtigten alle gemeinsam die Einrichtung. Sie konnten ein Bewohnerzimmer angucken, das Gemeinschaftsbad, die Wohnküchen und Dachterrassen. Immer wieder trafen sie Menschen, die in St. Birgitta leben und arbeiten. Dabei ergaben sich viele Fragen:
Wer badet hier? Dürfen die Bewohner*innen Besuch empfangen? Wie fit sind die Bewohner*innen? Wie sieht der Alltag aus? Zudem gab es viele allgemeine Fragen: Was verdient man, wie viel Urlaub hat man, welche Berufsgruppen gibt es und wie sind die Voraussetzungen. Immer wieder klar wurde, wie wichtig es ist, dass Mitarbeitende gut deutsch sprechen - in der Arbeit mit Menschen ist das unumgänglich.
Die Geflüchteten interessierten sich zum Teil konkret für ein Ehrenamt - vor allem, um die Sprachkenntnisse zu verbessern. "Im Sprachcafé ist egal, ob ich komme. Wenn hier eine Person auf mich wartet, weiß ich, dass ich kommen sollte. Zudem sprechen die Menschen langsamer und haben Zeit", so einer der Teilnehmenden.
Und so einigte sich die Runde darauf, dass Interessierte zu einem bilateralen Gespräch zurückkehren, um alles Weitere zu besprechen. Auf Nachfrage von Irma Kuzmin sagten die Gäste, sie fänden es richtig schön im Caritas-Haus St. Birgitta. "Erstmal ist es ungewohnt - in Syrien ist die Pflege von älteren Menschen Familiensache. Aber hier fühlen sich die Menschen zuhause. Die Aufmerksamkeit ist hoch, soziale Arbeit hat einen hohen Stellenwert.